Was ist Branding?
November 7th, 2006 by Kris
Es gibt viele Defintionen von Branding und noch mehr Literatur darüber. Branding-Guru Marty Neumeier behauptet in seinem Buch Zag „A Brand is a persons gut feeling about a product, a service or a company“. Dann ist Branding das Bündel von Strategien und Maßnahmen, die benutzt werden, um besagtes ‘gut feeling’ (‘Bauchgefühl’) zu erzeugen und möglichst positiv zu färben. Darüber hinaus, behaupte ich, ist Branding ein Paradigma, dessen Grundmuster die geziehlte Arbeit an der Aussenwirkung ist. Dieses Grundmuster ist heute weit verbreitet. Auch Staaten, Städte, Gruppierungen und Individuen arbeiten heute mehr als früher an der Optimierung ihrer Aussenwirkung, der Konstruktion des Images, das sie vermitteln wollen.
Da gibt es viel zu kritisieren, was auf diesem Blog demonstriert wird. Es ist aber auch möglich das ganze positiv zu sehen, wie in dem Artikel „Who’s wearing the trousers?“ im Economist. Die üblichen Argumente werden auch hier vorgebracht: a) Marken bieten Orientierung im Produkt- und Informationsdschungel. b) Marken sind Versprechen, die Unternehmen zu verantwortungsvollen Handeln zwingen. Was hier Orientierung heisst, kann aber auch Normierung und Inbesitznahme genannt werden. Marken versuchen tatsächlich ihre Versprechen zu erfüllen, allerdings vor allem auf einer symbolischen Ebene (Image), nicht in Form von Praktiken, die wirtschaftliche, soziale und ökologische Realitäten (im Einklang mit dem Image) beeinflussen (sondern oft im krassen Gegensatz dazu stehen).
branding ist wie ein messer. du kannst damit brot schneiden oder jemanden zerstückeln.
branding ist also ein werkzeug. es kann im kommerziellen sinne genutzt werden oder auch umgekehrt. branding ist nicht per se “böse” ebenso wenig wie das messer.
es ist derjenige der es für “böse” zwecke benutzt. er erfüllt jedoch nur seinen zweck innerhalb des systems.
zudem ist branding lediglich ein sypmtom. es ist ein zahnrad im postmodernen kapitalismus, aber ein recht wichtiges. es wird das system nicht stoppen wenn das rad nicht oder querläuft. es wird aber verwirrung stiften. diese verwirrung kann dazu genutzt werden das system aus den angeln zu heben und durch ein besseres zu ersetzen. ganz unmerklich. das branding muss im bestfall lediglich durch ein anderes ersetzt werden.
bestes beispiel ist dafür die marke demokratie. es reicht ein redesign.