[ nacher ] Foto von Tony de Marco
In Sao Paulo entspannt sich der Krieg der Zeichen. Hier waren aber nicht Künstler am Werk, wie in der Wiener Neubaugasse, sondern der Stadtrat. Kein Prank, kein Fake, alles echt. Unglaublich. Oder für man mich hinters Licht? Schlussendlich war ich nicht dort und habe alle Informationen übers Web erhalten.
Nehmen wir mal an die Artikel in der Business Week und in der lateinamerikanischen Ausgabe der Harald Tribune sind nicht erfunden und die Fotos von Tony de Marco zeigen das was sie vorgeben zu zeigen. Wer doch ein bischen Werbung will kann sich ein Interview mit dem brasilianischen Journalisten Vinicius Galvao anhören, das mit amerikanischer “Radiowerbung” beginnt. Danach wird’s aber interessant.
Ein paar wichtiger Punkte aus dem Interview:
• Orientierungspunkte gehen verloren, neue entstehen (architektonische Referenzen statt Mega-Werbeflächen)
• die Architektur wird sichtbar
• soziale Zustände werden deutlicher (und nicht wortwörtlich von Werbung verdeckt)
So wird wahrscheinlich so einiges der Nicht-Medialen Realität – des “echten Lebens” – sichtbarer und spürbarer, wenn das Getöse der Werbung weg fällt. Natürlich kommen dabei nicht nur schöne Sachen zum Vorschein. Doch, wenn Misstände nicht mehr übertüncht werden und damit nicht mehr ignoriert werden können, ist das schon der erste Schritt.
Ambivalent scheint die Tatsache, daß die Initiative aus dem rechten politischen Spektrum stammt. Da kommt der Verdacht auf das Gesetz sei Teil einer quasi faschistoiden “Saubere Stadt”-Aktion. Um das zu beurteilen fehlt mir aber jegliche Grundlage. Hierzu müsste man wohl vor Ort sein, recherchieren und saubere journalistische Arbeit leisten. Aber wer macht das heute schon noch ?-)
Jedenfalls ist Sao Paulo hiermit um eine Attraktion reicher, die paradoxer Weise darin besteht, daß es dort etwas nicht gibt, was ansonsten omnipräsent ist. Bleibt zu hoffen, daß die Zeichen von unten auf den freien Flächen aufblühen und die Zeichen von oben nicht an exklusiven Plätzen wiedererscheinen dürfen.
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Fuer die, die Italienisch koennen, koennte auch der artickel von Beppe Grillo sehr interessant sein:
http://www.internazionale.it/beppegrillo/articolo.php?id=16185
[…] Wie gesagt, Goosage ist nicht gegen Werbung und sicherlich auch kein Antikapitalist. Also weg mit der Außenwerbung oder es so, wie die Japaner machen: Plakate bestehen hauptsächlich aus gigantischen Sematag. Erst, […]
süddeutsche artikel
[…] nur ausprobieren, wie es aussehen koennte… Die Werbetafeln komplett wegzumachen (wie in Sao Paulo) waer natuerlich das beste; den QR-Kompromiss faende ich aber auch nicht schlecht. Werbung nur fuer […]
Es gibt keine Moral, die Intelligenz ersetzen kann. Um mit fast zwei ganzen Jahrtausenden Verspätung endlich den Weltfrieden zu verwirklichen, muss man zuerst wissen, wer “er” denn nun ist, der Teufel:
The devil is never a maker
The less that you give, you´re a taker
So it´s on and on and on – it´s Heaven and Hell
Und dann muss man nur noch wissen, wie “er” zu besiegen ist:
Between the velvet lies, there´s a truth that´s hard as steel
Vater = ?
Sohn = ?
heiliger Geist = ?
The vision never dies – life´s a never ending wheel