Archive for the 'Uncategorized' Category

… wir so Leben würden wir wollen. Froh zu sein bedarf es wenig … Mehr mit weniger … mehr Gutes mit weniger Gütern. Keine Kriege, kein Kampf ums Geld, keine Wichtigtuerei, … etc.

utopie

Kaum vorzustellen (Zizek), außer von toten Spinnern wie John Lennon (“Imagine“)  oder ein paar lebendigen Freigeistern, Aktivistinnen und Gestaltern (mehr dazu auf diesem Blog unter “Stellt es euch vor und tut es. Die Gestaltung der Zukunft”).

Statt dessen: allgemeine “Alternativlosigkeit”, Sachzwänge und zwanghafte Vorstellungen (“Images” von Erfolg und Konsumglück). Um all dies geht es Heribert Prantl in seinem Wort zum Sonntag, äh zu Pfingsten. Und da formuliert er ein paar Sätze so schön, daß ich diese Pointen hier gerne versammle:

… Die Katastrophen sind allpräsent: die Umwelt- und die Klimakatastrophe, die Flüchtlingskatastrophe, die Katastrophe auf dem Finanzmarkt, die Bildungskatastrophe; die demografische Katastrophe. Zwischen den mörderischen Taten der Radikalislamisten, dem rasenden Stillstand des Turbokapitalismus und dem auf- und abschwellenden Ebola-Alarm leben Politik und Gesellschaft wie gelähmt dahin. …

… Man glaubt nicht mehr an den geradlinigen Fortschritt, aber auch nicht an die große Umkehr, nicht an eine offene Zukunft; denn man hört zu oft, die Art der Krisenbewältigung sei “alternativlos” …

Sachzwang und Alternativlosigkeit

… Walter Benjamin hat gesagt: “Daß es ‘so weiter’ geht, ist die Katastrophe. Sie ist nicht das jeweils Bevorstehende, sondern das jeweils Gegebene.” …

Die Frage ist also nicht, welche Zukunft man hat oder erduldet, die Frage ist, welche Zukunft man haben will und wie man darauf hinlebt und hinarbeitet.

Das wäre eigentlich eine Sache der Gestalter des Großen und Ganzen, also der Entscheidungsträger in Politik und Wirtschaft. Doch die sind gefangen in ihren Machtinteressen und “Sachzwängen”. Also müssen wir Bürger ran, und damit auch die ganz “kreativen”: die Architekten, Fotografen, Designer, Werber, Filmer, etc., die ja auch mal eine vernünftige Gegenwart und eine attraktive Zukunft darstellen könnten, anstatt zu mehr Konsum und Coolness zu verleiten. Auch die Dichter und Denker sind gefragt: weniger Selbstbezüglichkeit, mehr Welt! Weniger apokalyptische Phantasien, mehr konkrete Utopien!

UTOPIE-DYSTOPIE_1280_1280

Vorbilder hierfür: Florian Pfeffer’s “To Do: Die neue Rolle der Gestaltung in einer veränderten Welt”, am besten parallel zu lesen mit “Transformationsdesign: Wege in eine zukunftsfähige Moderne” von Harald Welzer und Bernd Sommer. Mehr hierzu auf den Blog By Design or by Disaster.

utopie-ohne-auto

… und ab jetzt: JEDER SONNTAG AUTOFREI!

(und jetzt geht’s raus, Quellenverweise von Bildern mache ich später noch)

Harun Farocki †

Fleischatlas 2014

Für eingefleischte Vegetarier nicht neues – gutes Futter, um sich bei Fleischfreunden beliebt zu machen:

DER FLEISCHATLAS 

Daten und Fakten über Tiere als Nahrungsmittel der Monde Diplomatique zum download als PDF.

 

 

die herde wächst

Loophole4All-stripe1

Von Steuerparadiesen haben wir schon gehört, doch welches Ausmaß und welche strategische Rolle diese spielen, ist wohl den wenigsten bewusst. Die Aktion loophole4all.com möchte das Ändern. Über diese Site ist es angeblich jedem möglich für nur 99 cent die Identität einer Offshore-Firma zu kaufen, um dann über selbige Geschäfte abzuwickeln. Wie das alles funktionieren soll, ist mir nicht klar – soll es wahrscheinlich auch gar nicht. Doch eine Suche im zur Verfügung gestellten Firmenverzeichnis enthüllt: unzählige bekannte und weniger Bekannte Unternehmen befinden sich dort. Auf der Doc-Seite findet man dort die Hintergrundinformationen und interviews mit Experten, die das Geschäft rund um die Steuerparadiese und dessen Auswirkungen erklären.

Die Aktion stammt von Paolo Cirio und hat bereits einige Aufmerksamkeit auf sich gezogen, u.a. wird sie auf Fast Company besprochen, unter dem Titel “200,000 Caymans Corporations Hacked For Art Project“. Cirio hat die Firmeninformationen wohl eher gescraped als irgendwelche Server gehackt zu haben, aber das spielt keine Rolle, ebenso wenig wie die Frage ob das nun Kunst ist oder Aktivismus, der unter dem rechtlichen Schutz der Freiheit der Kunst operiert.

“The Offshore world is the biggest force for shifting wealth and power from poor to rich in history… It harms the big wealthy nations too, even those that have turned themselves into tax havens.”from Treasure Islands by Nicholas Shaxson.

Bemerkenswert an der Aktion, dass hier nicht nur Aufmerksamkeit erzeugt wird, sondern auch eine Menge ernsthafte Informationen zur Verfügung gestellt werden.

Gefunden auf Nerdcore.

Dazu passt der Artikel „Steuerklasse Doppelnull“ aus der SZ vom 18.2.2013, in dem die Schwierigkeiten der G20 beschrieben werden, die legalen Steuerfluchstrategien der global operierenden Unternehmen einzuschränken. In der Infobox wird knapp erklärt, wie die Konstruktion über Steueroasen funktioniert.

Darauf bin ich verwunderlicher Weise bei einem Spaziergang durch München gestossen, durch ein Stencil, auf dem geschrieben stand:

“www.whatis-theplan.org”

 

The Plan Diagram

Mir gefällt der pathetische Ton der Videos nicht, und auch nicht die typisch männliche Revolution!-Geste*, aber dennoch: die Botschaft und die Werte stimmen. Nach der Registrierung habe ich nicht sehr tief reingeschaut, denn die Site ist ein unübersichtliches Forum mit ein paar Videos. Wenn das so bleibt, dann wird sich da die “in-group” tummeln. Es kann ja aber alles noch werden – eine schöne Herausforderung für’s Interaktionsdesign, für solch groß angelegte Prozesse von Diskussion, Organsisation und Abstimmung die passenden Werkzeuge zusammenzubasteln. In Sachen PR verstehen Anonymous jedenfalls ihr Handwerk, und das ist schon mal eiune gute Vorraussetzung, um länger in der Aufmerksamkeitsökonomie zu bestehen.

Das vollmundige Proklamieren von Revolution ist mir immer irgendwie suspekt, insbesondere wenn es mit dem unerschütterbaren Glauben auf der richtigen Seite zu stehen gepaart ist. Dennoch ist diese Aktion ein Anstoss unter vielen, aus denen Veränderungen hervorgehen – bestimmt nicht so schnell wie Anonymous erhoffen und wohl auch kaum mit einem großen Schlag, sondern in unzähligen Schritten…

* bei all dem möchte ich tanzen und spielen, und muss an Emma Goldman denken, die meinte “Wenn ich nicht tanzen kann, ist es nicht meine Revolution.”

Wenn wir das dürfen, dann bin ich mit dabei ;)

Fürchtet euch nicht

stephen_image.jpg

America, the Greatest Country God ever gave Man, was built on three bedrock principles: Freedom. Liberty. And Fear — that someone might take our Freedom and Liberty. But now, there are dark, optimistic forces trying to take away our Fear — forces with salt and pepper hair and way more Emmys than they need. They want to replace our Fear with reason. But never forget — “Reason” is just one letter away from “Treason.” Coincidence? Reasonable people would say it is, but America can’t afford to take that chance.

Steven Colbert ruft auf zum entschlossenen Einsatz gegen Vernunft und für Furcht. Denn wie wir in der Serie “The Power of Nightmares – The Rise of Politics of Fear” von Alex Curtis sehen und in Naomi Klein’s Buch “Die Schock-Strategie” lesen können, sind verängstigte Massen leichter zu manipulieren als Menschen ohne Furcht.

The Colbert Report Mon – Thurs 11:30pm / 10:30c
March to Keep Fear Alive Announcement
www.colbertnation.com
Colbert Report Full Episodes 2010 Election March to Keep Fear Alive

Für diejenigen, die derart sarkastische Ironie nicht vertragen, bewirbt Kollege Jon Stewart “seine” Veranstaltung noch im Namen der Vernunft auf rallytorestoresanity.com. So ein Zufall: Beiden Veranstaltungen ist Ort und Zeit gemein.

Rally to Sanity

Verdrehte Wahrheit

America of Bank (monochrom)

von monochrome

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Die YES LABS fördern subversive Projekte:

… it’s high time for us to get systematic about helping activist groups highlight life-or-death issues—with or without the Yes Men’s participation. That’s what the Yes Lab is all about.

Sie stehen mit Rat und Tat zur Seite, und bauen eine professionelle Struktur auf, die für einen beständigen Fluss subversiver Projekte sorgen soll:

… we’ll need proper staffing, because these sorts of projects take a whole lot of work. More specifically, we’ll need:

  • A main organizer, who will go after projects, work with organizations to figure out how projects can fit into their ongoing campaigns, and help follow projects through to completion.
  • An administrator who will also serve as primary fundraiser and manager.
  • An online guru who will develop our extensive list and put it at the service of projects.
  • Possibly, extra space beyond our teeny-tiny Manhattan office.

Dafür sammeln sie erst mal Geld: “$50,000 will enable us to do that for an initial period of six months, from September 2010 to March 2011.”

Also, her mit Geld und Ideen!

Mehr darüber u.a. auf taz.de .

Signal-Iduna-Park, Alianz-Arena, Red-Bull-Salzburg … Markennamen im Fussball sind nix Neues. Doch die Inbesitzname von Sprache durch Marken geht weiter und könnte durch Satire kaum übertroffen werden, wie die FTD treffend kolportiert:

“Keisuke Honda ist am Ball. Und wieder Honda. Honda tanzt die Dänen aus” – am Ende fielen nicht nur drei Tore für Japan, sondern gefühlte 67-mal der Name Honda in der TV-Moderation. […] In Zukunft überweisen Autobauer ihr Geld sicher nicht mehr der Fifa, sondern direkt den Fußballern. Fürs Endspiel könnte die Aufstellung wie folgt klingen: Thomas Volkswagen im Sturm neben Mesut BMW und dem Turboschützen Lukas Porsche. Es gibt nur einen Haken. Wenn es mal nicht mehr läuft, drohen Sätze wie diese: “Audi am Boden” oder “Daimler blamiert Deutschland”.

weiter im Artikel “Ein Mann, eine Marke“.

Beyond Petrolium

Gerade weil BP, wie hier vor einiger Zeit auch kurz thematisiert, seit Jahren versucht sich einen grünen Anstrich zu geben, sind sie nun um so leichter zu karikieren. Das macht die Katastrophe zwar nicht besser, verdeutlicht aber auch dem Blindesten, daß es keine sauberen Ölkonzerne gibt, egal wie grün die Logos sind.

(Danke für die Links, Alex)

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