Nike will seine Marke im Terrain des Erzkonkurrenten Adidas platzieren und diesen aus seinem Reich vertreiben, dem deutschen Fußball. Das ist dem Konzern 500 Millionen Euro wert, die er den DFB bietet, um für 8 Jahre der offizielle Ausrüster der deutschen Nationalelf zu sein zu dürfen. Adidas legte dafür bisher jährlich 11 Millionen hin und verdoppelt jetzt sein Angebot, was lange nicht an das Angebot von Nike hinreicht. Mehr darüber ist in dem Artikel der FAZ zu erfahren.
Der Fall macht mal wieder deutlich, wie wertvoll die Marke und ihre Pflege ist. Aufmerksamkeit mit Geld kaufen. An dieser Stelle vermischen sich die die Ökonomie des Geldes und die Ökonomie der Aufmerksamkeit.
…Die Alpen brauchen mehr Formel 1-Rennen! Vermutlich ist nur so Gletscherschmelze und Transitverkehr beizukommen. Denn um Umweltprobleme kümmert sich neu das Racing-Team von Honda. Das Unternehmen kündigte an, in der neuen Formel 1-Saison seinen Rennwagen anstatt mit Werbebannern mit einem einzigen, grossen Bild der Erde zu bedrucken, das aus sponsorenfinanzierten Mini-Werbebannern in Pixelgrösse zusammengesetzt ist. Die Sponsoren führen gleichzeitig Spenden an Umweltschutzorganisationen ab. Honda ist nun Stolz auf sein Umweltengagement. Dieses wäre mit einfachen Mitteln noch zu toppen: Zur CO2-Einsparung könnte Honda statt Pferdestärken die Kräfte der SponsorInnen einsetzen zum Ziehen und Schieben des Wagens.
Nowhere in advertising is the gap between natural beauty and manufactured perfection more apparent than on subway posters. As we wait for transportation, we are unwillingly assaulted by larger-than-life representations of supposedly beautiful salespeople. The large scale of these ads and their extremely close proximity to the viewer offer up more than perceived intimacy, however… they give us the chance to see the mechanical flaws designed to correct their physical flaws.
Why don’t we just see them for what they are? They are regular people just like us, they just have a team of retouchers waiting at the ready.
Printable cold sores allow us to take action! Bring these people back down to our level, and tell advertisers that you don’t agree with their message. How can you help? It’s easy…
Der Erfinder dieser Art von Adbusting ist jedoch Easteric, siehe auch Ekosystem, das war 2001 und 2002.
Der Autor der MediaMarkt-Parodie MediaBlöd sah sich gezwungen dem Druck der Mediamarkt-Saturn-Holding nach zu geben und seine Parodie vom Netz zu nehmen. So ist auch das schöne Bild aus dem Posting, das ich über die Aktion schrieb verschwunden (ich hatte es damals direkt verlinkt und nicht auf den de-brand.net-Server geladen).
Rainer Kohnen begründet, wieso er schweren Herzens klein begeben hat, anstatt den drohenden Prozess durch zuziehen. Das finanzielle Risiko, das ihm einfach zu groß ist, ist für Mediamarkt-Saturn-Holding vergleichsweise gering. Das Ganze ist ein erschreckendes Beispiel dafür, wie finanzstarke Protagonisten der öffentlichen Diskussion diese nicht nur maßgeblich beeinflussen, sondern auch zensieren – mit den Mitteln des Rechtes.
Um gegen diese Waffe in Zukunft besser gewappnet zu sein, möchte Rainer Kohnen einen Verein gründen, der im (Rechts)Falle dann wohl den Angeklagten unterstützen soll (so verstehe ich das zumindest).
Auf dieser Basis ließe sich dann der andere Weg, nämlich PR für die Meinungsfreiheit im Allgemeinen und für MediaBlöd im Speziellen, und damit gegen Mediamarkt, auch einschlagen. Dies ist aufwendig, kann aber erfolgreich sein, wie uns der Fall „Deportation Class“ zeigt.
[…] The plan was to encourage people to take their brand loyalty even further, paying £25 to take part in a marketing stunt was not enough in the eyes of our cult, we demanded people gave their lives to the swoosh. We had come armed with banners and leaflets asking people to join our cult, worship Nike and give their souls to the brand. Since Nike has publicly tried to distance itself from being a sportswear brand and become a lifestyle, our cult seemed the next obvious step. […]
5 Schweigeminuten heisst die Aktion, die auf den Zusammenhang von Energieverbrauch und Klimawandel hinweisen möchte. Sie könnte auch Turn Off Everything heissen. Alles, was ich bisher von der Aktion mitbekommen habe, weiss ich aus einer Email-Kampagne. Der Inhalt der Email hat sich im selben Wortlaut auf einigen Web-Site, Blogs und in Foren verbreitet. Ansonsten ist dazu nicht viel zu finden (zumindest nicht im Rahmen einer kurzen Web-Suche). Es ist nicht klar, wer die “Verschiedene Naturschutz-Organisationen” sind, die angeblich die Aktion initiiert haben. Weder bei Greenpeace, noch beim BUND ist dazu etwas zu finden. Dafür gibt’s eine Meldung bei n-tv. Egal woher und warum, der Zweck ist gut und die Idee auch, also gibt auch hier den Aufruf:
Verschiedene Naturschutz-Organisationen senden eine Aufforderung an alle Bewohner unseres Planten, die 5 “Schweigeminuten”:
jeder soll Licht, Strom und sonstiges ausschalten, zwischen 19h55 und 20h00.
Fünf Minuten, nicht nur um Energie zu sparen, sondern besonders, um die Bevölkerung, die Medien und Politiker auf die tägliche Energieverschwendung aufmerksam zu machen.
Ein Akt, der nur 5 Minuten dauert, der nichts kostet, der aber der Regierung zeigt, dass die Klimakatastrophe ein schwerwiegendes Thema der Weltpolitik sein sollte.
Warum dieses Datum? : Am ersten Februar veröffentlicht die UNO die neuesten Erkenntnisse zum Thema Klimawechsel!
Hier war ein mal eine witzige Verunglimpfung des MediaMarkt-Schriftzuges und des -Claims. Diese wurde Verboten, obwohl sie auch nicht unverschämter oder ordinärer war als das Vorbild.
„Saubillig und noch viel mehr“ lautet der aktuelle „Claim“ des Mediamarktes. Diese Art von Verblödung wird auf www.media-bloed.de parodiert. Und obwohl eine Parodie angesichts derartiger Blödheit kaum möglich schein, ist es Rainer Kohnen gelungen einen empfindlichen Nerv zu treffen. Vor allem den Nerv der Mediamarkt Saturn Holding und ihrer Rechtsanwälte Steinhöfel/Höbelt. Diese versuchen den Betreiber von media-bloed.de mit Unterlassungserklärungen von der öffentlichen Bühne zu stoßen, was den Fall und das Thema erst die gebührende Ausmerksamkeit zukommen lassen wird. Weiter so Mediamarkt kann man da nur sagen und Rainer Kohnen wünschen, daß er durchhält und Unterstützung erhält.
Nachtrag: Lesenswert ist die rechtliche Betrachtung des Falls auf law-blog.de. Abgesehen vom Juristischem ist der Beitrag recht pointiert geschrieben und kultiviert den typisch trockenen Juristenhumor. Als Vorgeschmack des Ende:
Ziel der Sau-Werbeaktion war ja offenbar, Aufmerksamkeit zu erregen und auch kontroverse Reaktionen hervorzurufen. Nun sollte man sich auf nicht wundern, wenn das geschieht.