Was überwiegt in diesem Beitrag: Meinungsmache von CNN, um Werbe-Kritische Anwandlungen auch in den USA zu unterbinden oder berechtigte Kritik an der Gefahr staatlicher Einflussnahme? Diese und andere Fragen kommen beim betrachten des Beitrages auf – anregend zu weiterdenken und recherchieren ….
Mist: wordPress zerhaut den Link! Ich kann’s nicht ändern. Tipps?
Bis zur Lösung des Problems: CNN video > Suche nach: “French public TV dumps ads” (CNN.com gibt keine Permalinks raus :-(
Das ist für mich ein Modell der Ethik der Zukunft: Sich seiner Begrenztheit bewußt zu werden und durch die Begrenztheit meiner Fähigkeiten dazu genötigt zu werden, andere anerkennen zu können. Das ist eine sehr bescheidene Ethik, denn sie muß ja auch sagen: Das geht mich nichts an, dafür bin ich nicht kompetent! Ich bin nicht dafür verantwortlich, ob in der äußeren Mongolei Demokratie eingeführt wird oder nicht. Es ist ein verantwortungsloses Geschwätz, wenn ich mich jetzt für die Befreiung von Tibet engagiere. Hingegen bin ich dann verantwortlich, wenn in Südfrankreich, also da, wo ich jetzt lebe, Menschen Fremde prügeln. Ich muß irgendetwas innerhalb meiner Kompetenz tun, um das einzudämmen.*
Das schließt nicht aus, daß wir uns darum kümmern sollten, welche Entscheidungen hier gefällt werden, die Tibet, die Mongolei, Afghanistan, Iran, Irak, usw. betreffen. Wenn von hier beispielsweise Waffen exportiert werden, Soldaten auf zweifelhafte Missionen geschickt werden, Handel getrieben wird mit entfernten Ländern, dann hat das mit uns zu tun. Dann sind wir kompetent diese Entscheidungen zu beeinflussen, da sie hier gefällt werden und wir als Bürger durchaus Mittel haben Politik und Wirtschaft zu beeinflussen. Natürlich kann sich von uns hier nicht jeder um alles kümmern. Jeder hat seine Kompetenzen und kann diese erweitern, um sich dann in einem (oder auch mehreren) Bereichen kompetent zu engagieren. Und sei der Kompetenzbereich auch noch so klein. Der eine kümmert sich um das Wohl seiner Nachbarschaft oder die Handhabung von Energie in seiner Umgebung, der Andere ist Wirtschaftexperte und versucht die Politik zu Gesetzen zu bewegen, die für mehr Gerechtigkeit und weniger Ausbeutung sorgen. Dazwischen und Aussenrum gibt es unendliche rießige und winzige Kompetenzfelder – für jeden das passende !-)
Ob es um die Finanzmärkte geht, um Klimaschutz oder um die Lebensmittel, die wir essen – überall hinterlassen Lobbyisten ihre Spuren, auch wenn sie auf den ersten Blick für den Bürger nicht erkennbar sind. In den letzten Wochen haben wir viele Steine umgedreht, Wegmarken gesucht und dunkle Stellen ausgeleuchtet, um diese Spuren für Sie, liebe Leser, sichtbar zu machen und zu „kartieren“. Jetzt ist das Ergebnis da:Der „LobbyPlanet Berlin“, Stadtführer durch den Berliner Lobby-Dschungel.
Anhand von über 50 Stationen erläutern wir die Methoden und Tricks der Lobbyisten und Strippenzieher. Wir zeigen Ihnen, wo und wie zwischen touristischen Sehenswürdigkeiten und glitzernden Einkaufswelten Politik gemacht wird – und welche Interessen dabei zu kurz kommen. Der „LobbyPlanet Berlin“ gibt eine leicht verständliche Einführung in folgende Themen: Was ist Lobbying? Wie arbeitet ein Lobbyist? Wieso betrifft mich das?
Mit Autos das Klima ruinieren ist nicht gut. Dem kann jeder nur zustimmen. Fette Karren mit gut PS unter der Haube sind trotzdem sexy. Diesen Widerspruch nährt die Autoindustrie, weil Sie an den geilen großen und schnellen Wägen mehr verdient, als an den kleinen und vernünftigen. Sie möchte den Widerspruch auflösen, indem sie versucht sich ein grünes Image zu verpassen. Letzteres kann man im Artikel über den Pariser Autosalon im Handelsblatt feststellen, der wohl selbst Teil der grünen PR ist. Der Lügendetektor des Greenpeace-Magazines enttarnt die Grün-Image-Propaganda. Inwieweit die Praxis der Autokonzerne ihrem anvisierten Öko-Image widerspricht lässt sich auch in der Studie “Greenwash in Zeiten des Klimawandels” (PDF) von Ulrich Müller (lobbycontrol) nachlesen.
Autos sind noch immer wichtiges Symbol für Status, Distinktion und Life-Style. Dahinter steht nicht nur die Macht einer Kultur, sondern eine mächtige Industrie die diese Kultur geprägt hat und alles dafür tut, daß das Auto nicht nur als Fortbewegungsmittel gesehen wird, sondern als Kultmittel. Mit daran hängen mehrere Branchen mit unzähligen kleineren und größeren Unternehmen, die mit allen Mitteln versuchen die aktuelle Popularität von “Öko” mit den “Images vom Automobil” in Einklang zu bringen, was meist nicht ohne unüberbrückbare Widersprüche funktioniert (vgl. Verkehrte Welt 1: Vollgas Öko).
Die Aktion zieht Kreise, u.a. heute, 14.11., in der SZ (bereits am 12.11. online).
Man kann gespannt sein inwieweit die Aktion die öffentliche Wahrnehmung und Diskussion der implizit und explizit angesprochenen Themen beeinflussen kann. Aufmerksamkeit generiert sie auf jeden Fall schon mal. Dies mal steht aber nicht im Vordergund einen “Fake” glaubhaft zu inszenieren, der durch seine Übertreibungen (subversive Affirmation) oder durch seine Rätselhaftigkeit Irritationen der Wahrnehmung und in Folge Auseinandersetzungen erwirkt, die Images und andere Effekte strategischer Kommunikation dekonstruieren. Die Vorliegende Aktion besitzt wesentlich utopischere Züge: zum einen sind die fiktiven News “gute” Nachrichten. Sie führen die Möglichkeit einer gerechteren Welt vor. Zum anderen werden konkrete Hinweise gegeben, was heute dafür getan werden kann, um irgendwann dort hin zu komen, wo eine solche Ausgabe von der echten NY Times stammen könnte.
This special edition of The New York Times comes from a future in which we are accomplishing what we know today to be possible.
Im Gegensatz dazu stehen die fiktiven Anzeigen. Hier waltet der subversive Witz, der das Absurde oder Widersprüchliche im Normalen sichtbar macht (“Identity Correction“) und durch provozierende Übertreibungen ein Nachdenken darüber bewirkt, was mit der Normalität “nicht stimmt”.
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Weil’s gar so schön ist gibt’s noch ein paar Ergänzungen zur traumhaften Ausgabe zur NY Times (s. Beitrag von Fred):
“All the news that’s fit to print” wird zu “All the news we hope to print”.
Es war eine so perfekte wie spektakuläre Parodie. Eine Aktivistengruppe hat eine gefälschte “New York Times” in Millionenauflage in US-Metropolen verteilt – mit Nachrichten aus einer Zukunft, von der sie träumen: Die Kriege sind vorbei, George W. Bush wird angeklagt, Condi Rice outet sich als Lügnerin.
Sie sah täuschend echt aus – nur was in der angeblichen Sonderausgabe der “New York Times” zu lesen war, ließ die Leser stutzen. Die Kriege im Irak und in Afghanistan seien beendet, das US-Gefangenenlager Guantanamo Bay auf Kuba geschlossen worden, George W. Bush werde wegen Hochverrats angeklagt, stand da zu lesen.
Die Jan van Eyck Academie ruft zur Teilnahme an einem interessanten Forschungsprojekt auf. Hierein Ausschnitt:
Extrastatecraft: Hidden Organizations, Spatial Contagions and Activism, a new project of the Design department, initiated by Keller Easterling, researches underexplored territory in the world’s infrastructural and organizational strata. The work focuses on shared protocols, managerial subroutines and financial instruments as they produce and program physical space around the world. Perhaps because these organizations operate in the background, in an active and relational rather than nominative register, their political outcomes are often at once pervasive and mysterious.
For instance, how do organizations like the ISO (International Organization for Standardization) or McKinsey determine management protocols? How do construction networks, more than the singular creations of architects and urbanists, disseminate materials and processes that determine how the world is calibrated? How do markets and financial instruments create templates that shape space?
The research also explores the political leverage latent in this renovated conception of global infrastructure. Some of the most radical changes to the globalizing world are being written, not in the language of law and diplomacy, but rather in the language of architecture, urbanism and infrastructure. Armand Mattelart argues that global infrastructure is a field that is ‘young and uncharted’ largely because it is often still considered in terms of national rather than international histories. Moreover, the political instrumentality of these increasingly familiar global spheres is still frequently theorized in terms of militarization or universal rationalization, when they might really be agents of more discrepant or obscure forms of polity. The notion that there is either a dominant logic or a proper forthright realm of political negotiation usually acts as the perfect camouflage for parallel political activity – the medium of subterfuge, hoax and hyperbole that actually rules the world.
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Der Komplette Auschreibungstext ist auf der Site der Jan van Eyck Academie zu finden. Abgabetermin ist der 24.11.2008
BUGtopia aims to disrupt the elegant neutrality of the Biennale ambience, twisting the public attention from the masterpieces – incarnations of auto-referential rhetoric – to underline the vital aspects of the space and intervene in it with open eyes and creative hands. Throughout a playful pathway, every single visitor can make a contribution to “contaminate the Biennale”, in order to make it a new space to take possession of.
The contamination will take place throughout the various implementations of the “bug” concept: not only a defect or difficulty, but an organism, that spreads fortuitously in the urban fabric, giving place to unexpected phenomena.
As for every game there will be some rules to follow: every player will be given some materials (images, paper, felt-pens, cardboards, glue, scissors…) and she/he can choose to build up or to assemble (with the collage technique) some silhouettes, which represent cross sections of city life.
Leaving her/his bug inside the Biennale’s park, the player becomes the actor of the event and offers her/his personal, customized contribution. This is documented with pictures, put up on an inflatable implant (“Ciccio”) that is the creative workshop where everything begins.
In return, the player will be given a BUGpin, a distinguishing badge of her/his making the Venice Biennale a place closer to the effective social and public dimension of our cities.
(Das war das Ergebnis des Workshops “PUBLIC SPACE AND THE ECONOMY OF ATTENTION“, den ich am Master für “Digital Environments Design” der NABA gegeben habe. Schön, daß es möglich war etwas vollkommen analoges und high-tec-freies zu machen, was gleichzeitig interaktiv, sozial, kritisch, subversiv und nett ist !-) Mein Dank geht an die aktiven Studenten und an Paolo Atzori, der den Rahmen ermöglicht hat.)
When the U.S. launched its military campaign in Iraq in the name of democracy, it announced at the same time a ‘war of ideas,’ a marketing campaign to export American values worldwide. Democracy has become a global brand.
Hierzu gäbe es viel zu sagen, aber gerade keine Zeit für das wählen von Worten. Also gibt’s erst mal einfach den Link zur Site und einen Hinweis auf den Colbert Report, der das Thema auch schon mal angegangen ist.