Der Trinkjoghurt Actimel von Danone hat den “Goldenen Windbeutel 2009” für die “dreisteste Werbelüge des Jahres” erhalten. Geschmeichelt war der Konzern allerdings nicht: Er verweigerte die Annahme des Preises.
Als Gegenmittel verschreiben sie Transparenz, die u.a. durch eine Pflicht zur übersichtlichen Kennzeichnung, wie die sogenannte Ampelkennzeichnung, gewährleitet wäre. Doch dagegen wehrt sich Danone. An Stelle dessen verweist Danone lieber auf “30 wissenschaftliche Studien”.
Unter den weiteren Gewinnern befindet sich der “Biene Maja”-Kinderdrink von Bauer und weitere wunderbare Nahrungsmittel, die so tun als seien sie lustig und gesund. Gehirnwäsche durch den Magen.
NACHTRAG 22.3.:
Das Actimel-Fläschlein trägt stolz das Öko-Test-Label “gut”. Es scheint alles alles in Ordnung mit dem Produkt, möchte man denken. Wieso das nicht so ist, berichtet der Foodwatch Newsletter. Eine knappe Zusammenfassung gibt auf Sound of Sirens unter Actimel und Öko-Test.
Das Original gibt’s bei titanic-magazin.deals PDF (zu jedem Amok-Lauf bereit – nicht erst seit Winnenden). Und ja, es ist in Anbetracht der jüngsten Tragödie geschmacklos – aber wenigstens offen und ehrlich geschmacklos (will gar nix anderes sein!). Nicht versteckt geschmacklos, wie der weit verbreitete Betroffenheits-, Voyeurs- und Ablenkungsjournalismus.
… wohl kaum, obwohl eine noch viel drastischere Krise nicht unwahrscheinlich ist. Allerdings kann auch nach einer Hyperinflation und einem zeitweilig totalem Zusammenbruch der Kapitalismus neu starten – mit neuen Regeln. Wie diese aussehen sollten und wie darauf am besten strategisch hinarbeitet werden kann, würde mich sehr interessieren.
Finanzkrise, Wirtschaftskrise, Energiekrise, Umweltkrise. Schafft der Kapitalismus sich selbst ab? Mit dem größten Crash an den Finanzmärkten seit der Weltwirtschaftskrise 1929 ist das Modell des Finanzmarktkapitalismus kollabiert. Die Weltwirtschaft rutscht in die Rezession. 3,1 Milliarden Menschen leben in Armut, davon 1,4 Milliarden unterhalb der absoluten Armutsgrenze. Die Klimaerwärmung beschleunigt sich, die fossilen Energien werden knapp.
Immer mehr Menschen reiben sich die Augen und fragen, ob ein Wirtschaftssystem, das solche katastrophalen Krisen hervorbringt, wirklich „das Ende der Geschichte” sein kann. Es ist an der Zeit, über den Kapitalismus zu reden – und vor allem über Alternativen.
“We aren’t leaving till BMW stops making cars,” declared Andy Bichlbaum and Mike Bonanno (also known as “The Yes Men”) as they planted themselves in the middle of the red carpet wearing ridiculous inflatable costumes. “Cars are killing the planet, and charity events that greenwash their image aren’t helping.”
UPDATE: 11.2.: Das Interview war interessant – das spontane Spinnen einer kleinen Aktion ebenfalls und der neue Film ist klasse. Mehr dazu demnächst. Danke für eure Fragen!
“Die Abgabe für die mehr als 40 Millionen Autofahrer soll zum 1. Juli 2009 auf eine klimafreundlichere Steuer umgestellt werden. […] . Verhindert wurde die Absicht, große spritfressende Geländewagen steuerlich zu begünstigen.”
ueber Macht ist von Januar 2009 bis Herbst 2009 in 120 deutschen Städten zu Gast. 13 Dokumentarfilme regen zum Nachdenken an über die Macht, ihre Kontrolle, über nötige und unnötige Regeln und die besten Wege zu mehr Selbstbestimmung. Rund 30 bundesweite und mehr als 1.000 regionale Verbände und Organisationen der Zivilgesellschaft sind beteiligt, die in den 120 Städten Publikumsdiskussionen und Filmgespräche zu jeder Vorführung organisieren. Damit will das Festival die Vernetzung zivilgesellschaftlicher Initiativen und das Engagement von Ehrenamtlern fördern.
Genetisch veränderte Lebensmittel sind sicher. Das sagen die Hersteller-Firmen. Marie-Monique Robins brillante Recherche über den Biotechnologie-Konzern Monsanto untersucht, wie die »wissenschaftlichen Beweise« für diese Behauptung zu Stande kommen. Sie findet heraus, dass Gen-Manipulierer auch Forschungsergebnisse manipulieren. Gegenstimmen bringt Monsanto systematisch zum Verstummen. Robins Film enthüllt die Einflussnahme des Konzerns auf Politik und Kontrollbehörden bei seinem weltumspannenden Griff nach der Macht über unser Essen.